Theokratie & Königtum – Endzeit & Gericht – Der Verfall der Menschen & Die Beschauung der Natur

Der Verfall der Menschen

Jesus erläutert…
Die Beschauung der Natur & Der Verfall der Menschen

GEJ06-075/076

Kapitel 75 – Von der rechten Beschauung der Natur
1. Ich (Jesus) aber sagte: „Dazu haben wir noch eine Stunde Zeit, und es ist hier auf diesem Hügel ganz gut sein und zu betrachten, wie sich Gottes Gedanken vor unseren Augen verkörpern.“

2. Sagte der Wirt: „Herr, wie ist das wohl zu sehen?“

3. Sagte Ich: „Da hierherum, was du mit deinen Augen erschauest, mit den Ohren vernimmst und mit irgendeinem andern Sinn wahrnimmst, das sind lauter verkörperte Gedanken Gottes. Du siehst den mächtigen Wogengang. Wer treibt da das Gewässer so hoch und lässt es zu keiner Ruhe gelangen? Siehe, das ist Gottes Gedanke, belebt durch Seinen Willen! Sieh an die vielen Vögel, die mit den Wogen ihr Wesen treiben! Was anders wohl sind sie als pur verkörperte Gedanken Gottes?! Das ganze Meer, alle die Berge, alles Getier, alle Gräser, Kräuter und Bäume, alle Menschen, die Sonne, der Mond und alle die zahllos vielen Sterne sind nichts anderes. Ihr Dasein hängt ganz allein von der für dich jetzt noch völlig unbegreiflichen Beständigkeit des Willens Gottes ab.

4. Ich setze den möglichen Fall, der aus der endlosesten Freiheit des göttlichen Willens wohl erklärlich ist, dass Gott von einem dieser vor uns seienden verkörperten Gedanken abzöge Seinen Willen, so wäre es mit der Verkörperung auch schon im selben Momente gar. Der geistige Gedanke in Gott bliebe wohl, aber der Körper lösete sich gewisserart in ein pures Nichts auf. Wir aber haben hier vor uns dieses für den wahren Gottesfreund so hochwichtige Bestehen, Sein, Werden und auch Vergehen der Gedanken Gottes! Ist es nicht eine wahre Lust, diese zu betrachten und an ihnen von Tag zu Tag näher kennenzulernen die Liebe, Weisheit und Allmacht Jehovas?!

5. Seht dort im Osten die Wölkchen, wie sie sich bald vergrössern, bald wieder verkleinern und bald wieder gänzlich vergehen! Das sind ebenfalls Gottes Gedanken, die, von dem Willen nur ganz leise aus der Luft zusammengezogen und in eine flüchtige Körperlichkeit übergehend, uns in stets veränderlichen Formen zu Gesichte kommen. Diese Formen sind dem ursprünglichen geistigen Elemente offenbar näher denn die gefesteten Berge und alle die andern Gebilde, die uns allda nach allen Seiten hin umgeben; aber es ist ihr Sein dennoch ein unvollkommeneres, und sie müssen erst durch ein öfteres Auftauchen in eine andere Form, als zum Beispiel in den Tropfen des Regens, übergehen und dann als Nährstoff in einer oder der andern Pflanze eine bestimmtere und beständigere Form annehmen, und so bis zum Menschen herauf, von wo aus sie dann als völlig freie und selbständige und selbst frei denkende und frei wollende Wesen für ewig unveränderbar und bestandbar ins rein Geistige und Gottähnliche übergehen können und auch werden.

6. Sieh, wer also die Geschöpfe Gottes betrachtet, der findet eine grosse Lust und Freude daran! Und Ich sage es dir, dass solch eine Betrachtung dem Menschen mehr Kraft verleiht denn ein zu früh eingenommenes Morgenmahl. – Findest du das nun nicht auch also?“

7. Sagte der Wirt: „O ja, Herr und Meister! Aber zu solcher belebenden Betrachtung gehört auch Deine Weisheit; ich könnte da schauen ein Jahrhundert lang und würde das von Dir uns nun Geoffenbarte dennoch nicht herausgefunden haben! Von nun an wird es sich bei mir auch schon besser machen; denn ich bin ein Freund der Natur und ergötze mich gerne an ihren Gebilden und Formen. Nur wenn sie manchmal hie und da ausartet, dann bleibe ich ihr auch sehr gerne fern. Wenn grosse Stürme kommen und die Wolken uns mit Blitz und Donner zu vernichten drohen, da hat dann meine Naturfreundlichkeit auch ein Ende; aber so in ihrem stillen Wirken und Sein liebe ich sie ausserordentlich. Zwar ist nun dieser Meereswogensturm auch kein stilles Wirken der Natur, aber er ist uns Festlandbewohnern eben nicht gefährlich und ist somit schon noch mit einem behaglichen Gemüte anzuschauen; würde aber ein gewaltiger Orkan das Meer zu einer solchen Bewegung nötigen, so wäre es hier eben nicht sehr behaglich, die Natur in ihrem Tun und Treiben zu beobachten und daraus den grossen Gottesgedanken, belebt von Seinem Willen, zu erkennen.“

8. Sagte Ich: „Das ist schon ganz sicher also; aber es ist dieses von Mir dir nun Gesagte auch kein Gebot, sondern nur ein guter Rat, – denn sonst müssten die Menschen auch in die Tiefen des Meeres hinabsteigen und dort nach allen Richtungen die Verkörperungen der grossen Gedanken Gottes beobachten. Wo es aber der Mensch ohne Gefahr und ohne Schaden an seinem Leben tun kann, da tue er es von Zeit zu Zeit, und er wird daraus so manchen Nutzen für Seele und Leib ziehen und auch mehr und mehr in sich den Geist der wahren Liebe zu Gott und also auch zum Nächsten erwecken.

9. Denn um Gott wahrhaft lieben zu können, muss man Gott stets mehr und mehr zu erkennen trachten. Wem daran nicht am meisten gelegen ist, der muss es sich am Ende selbst zuschreiben, wenn bei ihm das innere Gefühl und Bewusstsein über das ewige Fortleben der Seele nach des Leibes Tode nur ein höchst schwaches ist und bleibt; denn dieses wahre Lebensgefühl ist eben ja nur die Folge der wahren, lebendigen Liebe zu Gott und daraus zum Nächsten.

10. Gott in Sich als Vater ist ja eben in Seinem Urgrundwesen die Liebe und dadurch das Leben selbst, weil Liebe und Leben ein und dasselbe sind. Wer sonach die Liebe zu Gott in sich hat, welche allein das Lebenselement ist, der hat auch das wahre, göttliche, ewige Leben in sich. Wer aber solche Liebe nicht hat, der ist in sich tot; sein Leben ist nur ein Scheinleben und somit so lange ein Gericht, bis es nicht freiwillig die Liebe zu Gott in sich erweckt und selbsttätig belebt hat. Und siehe nun, eben darum ist es gut für den wahren Menschen, so er von Zeit zu Zeit tiefere Betrachtungen über das anstellt, was sich seinen Sinnen zur Wahrnehmung darstellt! – Verstehst du jetzt, was Ich dir gesagt habe?“

11. Sagte der Wirt: „Ja, Herr und Meister, jetzt ist mir auch das klar; nur ist das nun in der Welt sehr zu beklagen, dass die meisten Menschen von solchen allergewichtigsten Lebenslehren gar keine Ahnung haben! Aber ich werde es nicht an einem rechten Eifer ermangeln lassen, wenigstens das, was ich nun weiss, den empfänglichen Menschen bei guten Gelegenheiten beizubringen. Was aber mag da doch die Hauptursache sein, dass die Menschen in dieser Zeit gar so entsetzlich sinnlos geworden sind?“

Kapitel 76 – Die Ursachen des Verfalles der Menschen. Theokratie und Königtum. Endzeit und Gericht

1. Sagte Ich: „Denke nach, was Ich darüber schon gesagt habe; vor allem aber sind der Hochmut, die Trägheit, die Selbstliebe und die daraus erwachsene Herrschsucht die Ursachen solch eines Verfalles der Menschen.

2. Schon zu den Zeiten Samuels sind die Menschen träger und arbeitsscheuer geworden. Sie fingen an, sich vor gewissen Arbeiten zu schämen und liessen solche nur von gewissen gedungenen Knechten und Mägden verrichten. Die reichen Besitzer legten ihre Hände in den Schoss und liessen die anderen für sich arbeiten. Wer für sie am meisten gearbeitet hatte, der bekam auch den bessern Lohn, was denn auch recht war; aber bei dieser Gelegenheit haben sich nach und nach aus den Besitzern eine Art kleiner Herrscher gebildet, die durchaus keine noch so kleine knechtliche Arbeit in ihre Hände nehmen wollten, sondern sie befahlen nur den Knechten und Dienstmägden eine Arbeit, selbst rührten sie diese aber auch nicht mit einem Finger an.

3. Wie die Eltern waren, so wurden auch ihre Kinder, nämlich träge, selbst und herrschsüchtig. Sie lernten befehlen über die Dienenden, aber ihre zarten Hände wollten sie nimmerdar besudeln mit einer knechtlichen, gemeinen Arbeit. Diese Unart wuchs bei den Menschen von Jahr zu Jahr und erreichte nur zu bald jene Stufe, auf der der ohnehin schon so wohlgenährte Hochmut keine hinreichende Sättigung mehr fand. Er, der Jude, blickte wehmütig auf den Glanz und auf die grossen und hohen Würdenträger der heidnischen Völker, und unter einem Könige sah er eine der allerhöchsten Menschenehren und höchsten Würden. Kurz er wollte auch einen weltlichen König haben und war nicht mehr zufrieden mit der reinsten Herrschaft Gottes durch Seher und Richter!

4. Als das Volk, gegen alle guten Ermahnungen der Seher sich sträubend, von Samuel dennoch einen König verlangte, da trug der fromme Diener Gott das Begehren des törichten Volkes vor, da er aus sich nicht wusste, was er tun sollte.

5. Da sprach Jehova zu ihm: ,Sieh, zu allen Sünden, die dieses Volk schon vor Meinem Angesichte begangen hat, begeht es nun auch diese grösste: dass es einen König verlangt! Gehe hin und salbe den grössten Mann aus dem Volke! Dieser wird es züchtigen für seinen an Mir begangenen Frevel.‘

6. Siehe, das sind, ganz kurz zusammengedrängt, die Worte Jehovas auf das arge Begehren des Volkes! Die Folgen des dadurch stets mehr und mehr genährten Hochmuts des Volkes kannst du zum Teile lesen in dem Buche der Könige und in der Chronik, allwo in Kürze die schönen Geschichten aufgezeichnet sind, – zum grössten Teile aber hast du sie nun eben vor deinen Augen.

7. Freund, nur in der wahren Demut liegt der Weg zum inneren Leben der Seele! Wer aber besitzt nun diese? Siehe, nicht einmal ein Diener seines Herrn; denn er bemisst sich den Dienern der andern Herren gegenüber nach der Ehre und nach dem Ansehen seines Herrn! Ist diese irgend um einen Grad höher denn die eines andern Dieners Herrn, so wird des geringern Herrn Diener schon gleich mit Verachtung angesehen, und es werden zwischen beiden wenig Worte gewechselt.

8. Ich sage es dir: „Solange nicht die wahre, reine Liebe und die ihr entsprechende Demut die Völker ordnen und leiten wird, so lange auch wird es im allgemeinen finster sein auf der Erde. Dass es immer einzelne geben wird, die im Lichte sein werden, das ist sicher und gewiss, aber deren wird es stets nur wenige geben. Denn solange es weltgrosse und über alle Massen stolze und ruhmsüchtige Herrscher in der Welt geben wird, so lange auch wird in allen Schichten der Menschheit der Same des Hochmuts und der Mitherrschgier fortwuchern, und es werden Nacht, Finsternis, Selbstsucht, Neid, Geiz, Verfolgung und Verrat als die wahren Elemente der Hölle vom Boden der Erde nicht weichen bis zu einer Zeit des grossen Gerichtes, in der Ich die Erde von neuem durchs Feuer reinigen werde. Nach solcher Zeit wird kein König mehr herrschen über ein Volk der Erde, sondern allein das Licht Gottes. Im Fleische werdet ihr jene Zeit nicht erleben, wohl aber hell und überklar im Geiste in Meinem Reiche.“

9. Sagte der Wirt: „Herr, wann nach der Anzahl der Jahre wird jene glückliche Zeit kommen?“

10. Sagte Ich: „Darum weiss allein der Vater, und nach Ihm weiss es nur der, dem es der Vater wird offenbaren wollen. Mir hat es bis jetzt Mein Vater noch nicht geoffenbart, ausser das, dass solches geschehen wird. Das aber könnet ihr alle als völlig wahr annehmen, dass nämlich nahe alle zweitausend Jahre auf der Erde eine grosse Veränderung vor sich geht. Und so wird es auch, von jetzt an gerechnet, werden. – Doch nun von dem nichts mehr weiter!“

11. Sagte der Wirt: „Herr, wenn es Dir genehm wäre, so dürfte nun das Morgenmahl wohl schon ganz bereitet sein!“

12. Sagte Ich: „Nun, so gehen wir denn hin und nehmen es ein!“

13. Darauf gingen wir heim, allwo das Morgenmahl schon unser harrte. Die zurückgebliebenen Jünger fragten uns, wo wir denn gewesen wären, dass sie uns nicht hätten finden können.

14. Ich aber sagte: „Wir waren gerade dort, wo wir waren, und ihr suchtet uns aber dort, wo wir nicht waren, und darin liegt der ganz einfache Grund, demzufolge ihr uns nicht gefunden habt. Nun aber essen und trinken wir!“

15. Es ward darauf das Morgenmahl eingenommen, und während des Essens bemerkte ein Judgrieche, dass Meine Antwort auf ihre Frage denn doch etwas sonderbar geklungen hätte, und sie wüssten nicht, wie sie dieselbe deuten sollten.

16. Da sagte Ich zu ihnen: „Gerade also, wie Ich sie euch gegeben habe! Wenn ihr tiefer darüber nachdenken wollet, so werdet ihr auch eine grosse geistige Wahrheit darin finden.“

17. Sagten die Jünger: „Das wird etwas schwer sein; denn das scheint nichts als eine ganz gute Wortstrafe für unser vorwitziges Fragen zu sein!“

18. Sagte Ich: „Oh, mitnichten! Ich will es euch aber sagen, was darin liegt, und was Ich damit habe sagen wollen. Und so höret Mich denn an!

19. Wahrlich, die Mich nicht dort suchen, wo Ich bin, die finden Mich nicht und werden Mich auch nicht finden. Es werden Mich mit der Zeit noch gar viele suchen und nicht finden! Es werden Zeiten kommen, in denen gar viele falsche Propheten und Messiasse aufstehen und zu euch sagen werden: ,Siehe, hier ist der Gesalbte!‘ oder ,Dort ist er!‘ Aber all denen glaubet es nicht, denn wo sie angeben werden, dass Ich zu finden sei, da werde Ich gerade am allerwenigsten schon eigentlich gar nicht und nimmer zu finden sein. Wer Mich suchen wird in irgend etwas, das nur im geringsten nach einer Welttümlichkeit riecht, der wird Mich nicht finden, sondern nur der, welcher Mich in der wahren Liebe, Demut und Selbstverleugnung suchen wird, der wird Mich auch sicher allzeit und allenthalben finden.

20. Ihr aber seid darum ein wenig ärgerlichen Gemütes hinausgegangen, Mich zu suchen, dieweil Ich euch zuvor nicht angezeigt habe, wohin Ich Mich heute morgen vor dem Mahle begeben werde. Und sehet, das war fürs erste nicht der rechte Ort, geistig in eurem Gemüte Mich zu suchen daselbst, und es konnte darum fürs zweite auch der rechte Ort äusserlich nicht gefunden werden, allwo Ich Mich befand!

21. Es hat aber das nun keinen Bezug auf euch gegen Mich, sondern Ich zeigte euch das nur in einem Bilde, wie die Sache dereinst werden wird. Daher soll, Mir gleich, denn auch ein jeder rechte Lehrer bei jeder Gelegenheit seine Worte also stellen, auch bei den geringfügigsten Sachen, dass sie als eine Grundlage zu einer neuen, wichtigen Lehre dienen mögen. Denn wahrlich sage Ich euch: Im Reiche der Geister, die da rein sind vor Gott, werdet ihr auch für jedes eitel leere Wort Rechnung legen müssen und vor dem reinen Lichte der Wahrheit aus Gott zuschanden werden!“

22. Diese Worte mundeten den Jüngern gerade nicht sehr angenehm; aber sie zeichneten solche dennoch ganz tief in ihr Gemüt.

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