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Jakob Lorber

Geistige Zustände & Verdunkelung der reinen Lehre Christi – Die Sonne des Lebens wird hell leuchten

reine Lehre Christi

Jesus prophezeit…
„Die Sonne des Lebens wird gewaltig zu leuchten beginnen!“

GEJ09-040/41

Kapitel 40 – Über die geistigen Zustände unserer Zeit
Kapitel 41 – Die Frage der Jünger über die Verdunklung der reinen Lehre Christi

Kapitel 40 – Über die geistigen Zustände unserer Zeit

1. (Der Herr:) „Der wahre Glaube und die reine Liebe werden in jener Zeit ganz erlöschen. An ihrer Stelle wird ein Wahnglaube unter allerlei ärgsten Strafgesetzen den Menschen aufgedrungen werden, gleichwie da auch ein böses Fieber dem Menschenleibe den Tod aufdrängt. Und so sich irgendeine von Meinem Geiste gestärkte Gemeinde wider die falschen und von Gold, Silber, Edelsteinen und andern grossen Erdengütern strotzenden und allerhochmütigsten und herrsch- und selbstsüchtigsten Lehrer und Propheten, die sich als eure allein wahren Nachfolger und Meine Stellvertreter den Menschen zur tiefsten Verehrung darstellen werden, erheben und ihnen zeigen wird, dass sie nur gerade das Gegenteil von dem sind, als was sie sich den Menschen mit der frechsten und Gottes vergessendsten Keckheit darstellen, indem sie sie zwingen, nur bei ihnen allein das Seelenheil und die Wahrheit zu suchen, so wird es da Kämpfe und Kriege und Verfolgungen geben, wie sie seit dem Beginne der Menschen auf dieser Erde noch nicht stattgefunden haben.

2. Doch der allerärgste und allerfinsterste Zustand wird nicht lange währen, und es wird kommen, dass die falschen Lehrer und Propheten sich selbst am Ende den Todesstoss geben werden. Denn es wird da Mein Geist, das ist der Geist aller Wahrheit, unter den vielfach bedrängten Menschen wach werden, die Sonne des Lebens wird gewaltig zu leuchten beginnen, und die Nacht des Todes wird sinken in ihr altes Grab.

3. Ich habe euch aber von dieser nun dargestellten finsteren Zeit schon mehrere Male geweissagt und habe nur darum ihrer nun wieder erwähnt, auf dass ihr um so leichter die Entsprechung in diesem heute abendlichen Begebnis mit jener künftigen Zeit findet.

4. Seht, dies kleine Städtchen, beinahe von allen Seiten mit heidnischen Dörfchen und Flecken umgeben, ist noch von einer kleinen Anzahl Juden bewohnt, die gleich mit einigen Altsamariten sich in einem reineren Judentume befinden, und denen die Tempelgesetze vielfach ein Greuel sind! Sie sehen des Tempels arges und wirres Treiben gar gut ein, obschon sie sich demselben nicht widersetzen können. Ihre Nachbarn sind Heiden, die auf ihre Götzen zwar auch nichts halten, aber des äusseren Scheines halber doch noch so tun müssen, als hielten sie etwas darauf. Sie glauben aber eigentlich schon an gar nichts mehr als allein an einen guten Gewinn, den sie irgend erbeuten können.

5. Und seht, also wird es in jener von Mir geweissagten Zeit auch sein, freilich in einem grossen Weltumfange!

6. Es wird eine reine Gemeinde ähnlich diesem Städtchen fortbestehen, umgeben zunächst mit völlig glaubenslosen Menschen, die nur allerlei gewinnbringende Industrie treiben werden und sich weder um Meine reine Lehre und noch weniger um das verrufene Heidentum Roms in jener Zeit kümmern werden. Bei solchem Umstande wird es in der reinen Gemeinde denn auch sehr verwitwet und traurig auszusehen anfangen.

7. Meine reine Lehre wird gleichen der traurig gewesenen Witwe, deren toten Sohn Ich zum Leben wieder erweckt habe; der Glaube aber bezeichnet den toten Sohn, den Ich erweckte. Ihn tötete das arge Fieber, das da wieder gleicht dem Weltgewinnsinne, in den auch dieses Völkchen überging, und zwar auf Grund des widersinnigsten und argen Betrugtumes Jerusalems und daneben auch auf Grund der gänzlichen Glaubenslosigkeit der diesen Ort umgebenden Heiden, die in der geweissagten argen künftigen Zeit den Namen ,Industrielle‘ haben werden.

8. Also auf dem Grunde alles dessen geht der ehedem reine, wenn auch darum junge Glaube, weil er sich erst vor etwa sechzehn Jahren durch einen hier eingewanderten Samariten, der eben der Gemahl dieser Witwe war, hier eingebürgert hatte, durch das Weltsinnsfieber zugrunde, da er stirbt und wir ihm als einem Toten begegneten.

9. Aber da komme Ich Selbst, bekehre die Heiden und komme mit ihnen hierher am grössten Trauerabende dieser Gemeinde und mache den toten Glauben wieder lebendig und gebe ihn der Witwe, also der reinen Gotteslehre wieder zurück…

und es werden nun nach dieser Meiner Tat auch alle die Heiden hierher kommen und den wieder neubelebten Glauben an einen, allein wahren Gott annehmen und ihr Leben einrichten nach Seinem ihnen bekanntgegebenen Willen.

10. Das blinde Mädchen aber, das Ich sehend gemacht habe, stellt die völlig glaubenslose Industrie jener Zeit dar, von der nun die Rede ist, und sie wird eine derart karge und magere sein, dass die zu stolzen und prachtliebenden Könige von den Menschen sogar grosse Steuern mit aller Gewalt von dem fordern werden, was sie essen und trinken werden, und es wird dadurch entstehen eine grosse Not, Teuerung, Glaubens- und Lieblosigkeit unter den Menschen, die sich gegenseitig betrügen und verfolgen werden.

11. Doch – das merket euch wohl! – so die Not am grössten sein wird, dann werde Ich der wenigen Gerechten wegen kommen, und werde das Elend vertilgen von der Erde und Mein reines Lebenslicht leuchten lassen in den Herzen der Menschen.

12. Und nun habe Ich dir, du Mein lieber Bruder Jakobus, die Winke, die du von Mir gewünscht hast, mit dem Gesagten auch gegeben, und du als ein kräftiger Denker wirst das Weitere leicht finden.

13. Obschon aber ein solches Vorerkennen der leidigen Zukunft die Seele des Menschen nicht seliger zeiht, so schadet es ihr auch nicht, wenn sie sich in den Entsprechungen übt und durch sie das erkennt, wie alles Sichtbare, was da ist und geschieht in dieser Welt, mit der inneren und verborgenen Welt der Geister, die alle Zeiten und Räume als stets in enthüllter Gegenwart in sich fasst, auf das innigste zusammenhängt und aufeinander Beziehung hat. – Habt ihr nun das alles wohl verstanden?“

Kapitel 41 – Die Frage der Jünger über die Verdunklung der reinen Lehre Christi

1. Sagten darauf alle: „Ja, Herr und Meister, was Du uns jetzt wieder erläutert hast, das haben wir wohl verstanden; nur das ist uns noch trotz dem vielen, was wir darüber schon aus Deinem Munde vernommen haben, stets nicht völlig klar, warum Du es zulässest, dass in dieser Welt in einem fort nach einem aus Deinen Himmeln unter die Menschen gekommenen Lichte wieder eine langwierige dichteste Geistesnacht folgen muss.

2. Wir alle, die wir nun aus Deinem Munde die reinste Lehre erhalten, werden sie als lebendige Zeugen Deiner persönlichen Gegenwart, Deiner Taten und Lehren auch ebenso rein den andern Menschen überliefern, und unsere Nachfolger werden dasselbe wieder tun. Und sollte es jemanden geben, der den Menschen in Deinem Namen etwa ein anderes Evangelium predigen würde, so wirst Du das ja sehen und sicher klarst darum wissen! Solch einem Propheten wird Deine Macht ja doch den Mund zuschliessen können! Wenn das geschähe, dann sehen wir nicht ein, wie da Deine reinste und göttlichste Lehre je verfälscht und am Ende in ein finsterstes und plumpstes Heidentum verkehrt werden könnte.

3. Sagte Ich: „Ihr sehet jetzt noch gar vieles nicht ein, was Ich aber wohl einsehe! Und so hätte Ich euch gar vieles noch zu sagen und zu erklären, aber ihr würdet das nun noch nicht fassen und ertragen. So Ich aber nach Meiner Auffahrt Meinen Geist aller Wahrheit über euch ausgiessen werde, dann wird er euch in alle Weisheit führen, und ihr werdet dann alles einsehen und fassen, was ihr jetzt noch lange nicht einsehen und fassen könnet.

4. Sehet aber und gebet wohl acht darauf, was Ich euch nun noch sagen werde! Ich werde euch aber keine Lehre geben, sondern nur vielen Sinn enthaltende Beispiele, aus denen euch klarer werden mag, warum ihr jetzt trotzdem, dass ihr schon so vieles von Mir gesehen und gehört habt, noch gar vieles nicht einsehen und fassen könnet.

5. Seht und betrachtet das Licht der Sonne in seiner mannigfachsten Wirkung auf die Kreaturen nur dieser Erde und also auch die verschiedenartigste Wirkung des Regens auf das Erdreich, auf die Pflanzen, Tiere und Menschen! Da stehen auf demselben Felde heilsame Kräuter und mitten unter ihnen aber giftiges Unkraut. Woher nehmen die Giftkräuter ihr Gift, da sie doch von einer und derselben Sonne beschienen, in der gleichen Erde ihre Wurzeln haben und vom gleichen Regen und Tau befeuchtet und belebt werden?

6. Seht, das wirkt der innere Geist und verkehrt das Licht und den Regen in sein Eigentümliches! Der Löwe, der Panther, der Tiger, die Hyäne, der Wolf und noch eine Menge anderer Raubtiere nähren sich vom Fleische sanfter Tiere und werden auch von derselben Sonne beschienen und erwärmt, und löschen sich den Durst mit demselben Wasser wie die sanften und zahmen Haustiere; woher kommt ihnen ihre Wildheit? Seht, die erzeugt ihr innerer Geist, der das Sanfte in sich in die reissende Wildheit verkehrt!

7. Gehet weiter hin in ein Haus, und ihr werdet daselbst finden ein mit mehreren Kindern wohlgesegnetes Elternpaar! Diese Kinder haben alle nur einen und denselben Vater, eine und dieselbe Mutter, geniessen an der Eltern Tische dieselbe Kost, empfangen den gleichen Unterricht und geniessen die gleiche Pflege; aber da ist das eine leiblich stark, das andere schwach, ein anderes ist munter und voll Fleiss in allem und wieder ein anderes mürrisch und träge. Wieder ein anderes dieser Kinder ist voll Talente und lernt und begreift alles leicht. Ein anderes wieder ist zwar voll guten Willens; aber es fehlt ihm an Talenten, lernt schwer und begreift alles nur mühsam und selten ganz so, wie etwas zu Erlernendes begriffen werden soll. Und so werdet ihr unter diesen Kindern noch eine Menge anderer Unterschiede merken. Ja, wie kommt denn das? Möchtet ihr da nicht auch sagen: ,Aber, Herr und Meister, wie und warum lässt denn Du das zu? Was kann das wohl für einen weisen Zweck haben?‘

8. Ja, sehet, auch daran schuldet der innere freie Geist, und er bewirkt solches alles; und wäre dem nicht also, so gäbe es auch keinen inneren freien Geist, dessen Aufgabe es ist, sich aus sich selbst zu einem selbständigen Sein auszubilden und zu gestalten.

9. Wie und warum aber also, das habe Ich euch schon bei verschiedenen Gelegenheiten gezeigt und es euch auch anschaulich zur Genüge erklärt; aber dennoch fasset ihr derlei Dinge noch nicht in der rechten Tiefe, dieweil der ewige Geist aller Wahrheit und Weisheit eure Seelen noch nicht völlig durchdrungen und erfüllt hat.

10. So ihr aber diese euch nun vorgezeigten Bilder nur einigermassen durchdenket, so wird es euch auch bald und leicht klarer werden, wie mit der Zeit ein noch so reinstes Licht aus Meinen Himmeln in eine dickste Heidenfinsternis verkehrt werden kann und auch wird, und dass Ich am Ende das doch eher zulassen muss, als mit aller Meiner Macht und Gewalt den freien Lebensgeist im Menschen zu knebeln.

11. Wie würde euch eine Erde wohl gefallen, auf der ein Ding dem andern so völlig ähnlich wäre, wie ein Auge dem andern? Wie gefielen euch die Menschen, die sich in allem so gleich sähen wie die Sperlinge, von denen keiner weiser und stärker ist als sein ihm völlig ähnlicher Nachbar? Ich meine, dass euch so eine mathematisch gleiche Welt in der kürzesten Zeit sehr zu langweilen anfinge. Und wäre das in Meinen freien Himmeln etwa anders, so es dort nicht noch endlosere Verschiedenheiten und Mannigfaltigkeiten gäbe?

12. Oder was würdet ihr von Meiner Weisheit denken, so Ich aller Wesenheit nur die Gestalt eines Eies gegeben hätte? Seht, es ist demnach schon alles recht und gut also, wie es ist! Ihr sehet, wie schon gesagt, nun freilich von gar vielem den Grund nicht ein; aber es wird die Zeit schon kommen, in der ihr das alles fassen und begreifen werdet. Und somit wollen wir uns nun mit dem begnügen, was uns bis jetzt gegeben ist.

13. Nun aber stehen noch Speisen und Wein vor uns auf den Tischen, und wir wollen denn auch noch etwas für unseren Leib tun. Dann aber werden wir uns zur Nachtruhe begeben und uns morgen früh wieder auf den Weg machen. Wohin, das wird uns der Geist des Vaters künden.“

Text, Audio https://jesus-comes.com/index.php/2022/07/02/die-sonne-des-lebens-wird-leuchten-the-sun-of-life-will-begin-to-shine/

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Theokratie & Königtum – Endzeit & Gericht – Der Verfall der Menschen & Die Beschauung der Natur

Der Verfall der Menschen

Jesus erläutert…
Die Beschauung der Natur & Der Verfall der Menschen

GEJ06-075/076

Kapitel 75 – Von der rechten Beschauung der Natur
1. Ich (Jesus) aber sagte: „Dazu haben wir noch eine Stunde Zeit, und es ist hier auf diesem Hügel ganz gut sein und zu betrachten, wie sich Gottes Gedanken vor unseren Augen verkörpern.“

2. Sagte der Wirt: „Herr, wie ist das wohl zu sehen?“

3. Sagte Ich: „Da hierherum, was du mit deinen Augen erschauest, mit den Ohren vernimmst und mit irgendeinem andern Sinn wahrnimmst, das sind lauter verkörperte Gedanken Gottes. Du siehst den mächtigen Wogengang. Wer treibt da das Gewässer so hoch und lässt es zu keiner Ruhe gelangen? Siehe, das ist Gottes Gedanke, belebt durch Seinen Willen! Sieh an die vielen Vögel, die mit den Wogen ihr Wesen treiben! Was anders wohl sind sie als pur verkörperte Gedanken Gottes?! Das ganze Meer, alle die Berge, alles Getier, alle Gräser, Kräuter und Bäume, alle Menschen, die Sonne, der Mond und alle die zahllos vielen Sterne sind nichts anderes. Ihr Dasein hängt ganz allein von der für dich jetzt noch völlig unbegreiflichen Beständigkeit des Willens Gottes ab.

4. Ich setze den möglichen Fall, der aus der endlosesten Freiheit des göttlichen Willens wohl erklärlich ist, dass Gott von einem dieser vor uns seienden verkörperten Gedanken abzöge Seinen Willen, so wäre es mit der Verkörperung auch schon im selben Momente gar. Der geistige Gedanke in Gott bliebe wohl, aber der Körper lösete sich gewisserart in ein pures Nichts auf. Wir aber haben hier vor uns dieses für den wahren Gottesfreund so hochwichtige Bestehen, Sein, Werden und auch Vergehen der Gedanken Gottes! Ist es nicht eine wahre Lust, diese zu betrachten und an ihnen von Tag zu Tag näher kennenzulernen die Liebe, Weisheit und Allmacht Jehovas?!

5. Seht dort im Osten die Wölkchen, wie sie sich bald vergrössern, bald wieder verkleinern und bald wieder gänzlich vergehen! Das sind ebenfalls Gottes Gedanken, die, von dem Willen nur ganz leise aus der Luft zusammengezogen und in eine flüchtige Körperlichkeit übergehend, uns in stets veränderlichen Formen zu Gesichte kommen. Diese Formen sind dem ursprünglichen geistigen Elemente offenbar näher denn die gefesteten Berge und alle die andern Gebilde, die uns allda nach allen Seiten hin umgeben; aber es ist ihr Sein dennoch ein unvollkommeneres, und sie müssen erst durch ein öfteres Auftauchen in eine andere Form, als zum Beispiel in den Tropfen des Regens, übergehen und dann als Nährstoff in einer oder der andern Pflanze eine bestimmtere und beständigere Form annehmen, und so bis zum Menschen herauf, von wo aus sie dann als völlig freie und selbständige und selbst frei denkende und frei wollende Wesen für ewig unveränderbar und bestandbar ins rein Geistige und Gottähnliche übergehen können und auch werden.

6. Sieh, wer also die Geschöpfe Gottes betrachtet, der findet eine grosse Lust und Freude daran! Und Ich sage es dir, dass solch eine Betrachtung dem Menschen mehr Kraft verleiht denn ein zu früh eingenommenes Morgenmahl. – Findest du das nun nicht auch also?“

7. Sagte der Wirt: „O ja, Herr und Meister! Aber zu solcher belebenden Betrachtung gehört auch Deine Weisheit; ich könnte da schauen ein Jahrhundert lang und würde das von Dir uns nun Geoffenbarte dennoch nicht herausgefunden haben! Von nun an wird es sich bei mir auch schon besser machen; denn ich bin ein Freund der Natur und ergötze mich gerne an ihren Gebilden und Formen. Nur wenn sie manchmal hie und da ausartet, dann bleibe ich ihr auch sehr gerne fern. Wenn grosse Stürme kommen und die Wolken uns mit Blitz und Donner zu vernichten drohen, da hat dann meine Naturfreundlichkeit auch ein Ende; aber so in ihrem stillen Wirken und Sein liebe ich sie ausserordentlich. Zwar ist nun dieser Meereswogensturm auch kein stilles Wirken der Natur, aber er ist uns Festlandbewohnern eben nicht gefährlich und ist somit schon noch mit einem behaglichen Gemüte anzuschauen; würde aber ein gewaltiger Orkan das Meer zu einer solchen Bewegung nötigen, so wäre es hier eben nicht sehr behaglich, die Natur in ihrem Tun und Treiben zu beobachten und daraus den grossen Gottesgedanken, belebt von Seinem Willen, zu erkennen.“

8. Sagte Ich: „Das ist schon ganz sicher also; aber es ist dieses von Mir dir nun Gesagte auch kein Gebot, sondern nur ein guter Rat, – denn sonst müssten die Menschen auch in die Tiefen des Meeres hinabsteigen und dort nach allen Richtungen die Verkörperungen der grossen Gedanken Gottes beobachten. Wo es aber der Mensch ohne Gefahr und ohne Schaden an seinem Leben tun kann, da tue er es von Zeit zu Zeit, und er wird daraus so manchen Nutzen für Seele und Leib ziehen und auch mehr und mehr in sich den Geist der wahren Liebe zu Gott und also auch zum Nächsten erwecken.

9. Denn um Gott wahrhaft lieben zu können, muss man Gott stets mehr und mehr zu erkennen trachten. Wem daran nicht am meisten gelegen ist, der muss es sich am Ende selbst zuschreiben, wenn bei ihm das innere Gefühl und Bewusstsein über das ewige Fortleben der Seele nach des Leibes Tode nur ein höchst schwaches ist und bleibt; denn dieses wahre Lebensgefühl ist eben ja nur die Folge der wahren, lebendigen Liebe zu Gott und daraus zum Nächsten.

10. Gott in Sich als Vater ist ja eben in Seinem Urgrundwesen die Liebe und dadurch das Leben selbst, weil Liebe und Leben ein und dasselbe sind. Wer sonach die Liebe zu Gott in sich hat, welche allein das Lebenselement ist, der hat auch das wahre, göttliche, ewige Leben in sich. Wer aber solche Liebe nicht hat, der ist in sich tot; sein Leben ist nur ein Scheinleben und somit so lange ein Gericht, bis es nicht freiwillig die Liebe zu Gott in sich erweckt und selbsttätig belebt hat. Und siehe nun, eben darum ist es gut für den wahren Menschen, so er von Zeit zu Zeit tiefere Betrachtungen über das anstellt, was sich seinen Sinnen zur Wahrnehmung darstellt! – Verstehst du jetzt, was Ich dir gesagt habe?“

11. Sagte der Wirt: „Ja, Herr und Meister, jetzt ist mir auch das klar; nur ist das nun in der Welt sehr zu beklagen, dass die meisten Menschen von solchen allergewichtigsten Lebenslehren gar keine Ahnung haben! Aber ich werde es nicht an einem rechten Eifer ermangeln lassen, wenigstens das, was ich nun weiss, den empfänglichen Menschen bei guten Gelegenheiten beizubringen. Was aber mag da doch die Hauptursache sein, dass die Menschen in dieser Zeit gar so entsetzlich sinnlos geworden sind?“

Kapitel 76 – Die Ursachen des Verfalles der Menschen. Theokratie und Königtum. Endzeit und Gericht

1. Sagte Ich: „Denke nach, was Ich darüber schon gesagt habe; vor allem aber sind der Hochmut, die Trägheit, die Selbstliebe und die daraus erwachsene Herrschsucht die Ursachen solch eines Verfalles der Menschen.

2. Schon zu den Zeiten Samuels sind die Menschen träger und arbeitsscheuer geworden. Sie fingen an, sich vor gewissen Arbeiten zu schämen und liessen solche nur von gewissen gedungenen Knechten und Mägden verrichten. Die reichen Besitzer legten ihre Hände in den Schoss und liessen die anderen für sich arbeiten. Wer für sie am meisten gearbeitet hatte, der bekam auch den bessern Lohn, was denn auch recht war; aber bei dieser Gelegenheit haben sich nach und nach aus den Besitzern eine Art kleiner Herrscher gebildet, die durchaus keine noch so kleine knechtliche Arbeit in ihre Hände nehmen wollten, sondern sie befahlen nur den Knechten und Dienstmägden eine Arbeit, selbst rührten sie diese aber auch nicht mit einem Finger an.

3. Wie die Eltern waren, so wurden auch ihre Kinder, nämlich träge, selbst und herrschsüchtig. Sie lernten befehlen über die Dienenden, aber ihre zarten Hände wollten sie nimmerdar besudeln mit einer knechtlichen, gemeinen Arbeit. Diese Unart wuchs bei den Menschen von Jahr zu Jahr und erreichte nur zu bald jene Stufe, auf der der ohnehin schon so wohlgenährte Hochmut keine hinreichende Sättigung mehr fand. Er, der Jude, blickte wehmütig auf den Glanz und auf die grossen und hohen Würdenträger der heidnischen Völker, und unter einem Könige sah er eine der allerhöchsten Menschenehren und höchsten Würden. Kurz er wollte auch einen weltlichen König haben und war nicht mehr zufrieden mit der reinsten Herrschaft Gottes durch Seher und Richter!

4. Als das Volk, gegen alle guten Ermahnungen der Seher sich sträubend, von Samuel dennoch einen König verlangte, da trug der fromme Diener Gott das Begehren des törichten Volkes vor, da er aus sich nicht wusste, was er tun sollte.

5. Da sprach Jehova zu ihm: ,Sieh, zu allen Sünden, die dieses Volk schon vor Meinem Angesichte begangen hat, begeht es nun auch diese grösste: dass es einen König verlangt! Gehe hin und salbe den grössten Mann aus dem Volke! Dieser wird es züchtigen für seinen an Mir begangenen Frevel.‘

6. Siehe, das sind, ganz kurz zusammengedrängt, die Worte Jehovas auf das arge Begehren des Volkes! Die Folgen des dadurch stets mehr und mehr genährten Hochmuts des Volkes kannst du zum Teile lesen in dem Buche der Könige und in der Chronik, allwo in Kürze die schönen Geschichten aufgezeichnet sind, – zum grössten Teile aber hast du sie nun eben vor deinen Augen.

7. Freund, nur in der wahren Demut liegt der Weg zum inneren Leben der Seele! Wer aber besitzt nun diese? Siehe, nicht einmal ein Diener seines Herrn; denn er bemisst sich den Dienern der andern Herren gegenüber nach der Ehre und nach dem Ansehen seines Herrn! Ist diese irgend um einen Grad höher denn die eines andern Dieners Herrn, so wird des geringern Herrn Diener schon gleich mit Verachtung angesehen, und es werden zwischen beiden wenig Worte gewechselt.

8. Ich sage es dir: „Solange nicht die wahre, reine Liebe und die ihr entsprechende Demut die Völker ordnen und leiten wird, so lange auch wird es im allgemeinen finster sein auf der Erde. Dass es immer einzelne geben wird, die im Lichte sein werden, das ist sicher und gewiss, aber deren wird es stets nur wenige geben. Denn solange es weltgrosse und über alle Massen stolze und ruhmsüchtige Herrscher in der Welt geben wird, so lange auch wird in allen Schichten der Menschheit der Same des Hochmuts und der Mitherrschgier fortwuchern, und es werden Nacht, Finsternis, Selbstsucht, Neid, Geiz, Verfolgung und Verrat als die wahren Elemente der Hölle vom Boden der Erde nicht weichen bis zu einer Zeit des grossen Gerichtes, in der Ich die Erde von neuem durchs Feuer reinigen werde. Nach solcher Zeit wird kein König mehr herrschen über ein Volk der Erde, sondern allein das Licht Gottes. Im Fleische werdet ihr jene Zeit nicht erleben, wohl aber hell und überklar im Geiste in Meinem Reiche.“

9. Sagte der Wirt: „Herr, wann nach der Anzahl der Jahre wird jene glückliche Zeit kommen?“

10. Sagte Ich: „Darum weiss allein der Vater, und nach Ihm weiss es nur der, dem es der Vater wird offenbaren wollen. Mir hat es bis jetzt Mein Vater noch nicht geoffenbart, ausser das, dass solches geschehen wird. Das aber könnet ihr alle als völlig wahr annehmen, dass nämlich nahe alle zweitausend Jahre auf der Erde eine grosse Veränderung vor sich geht. Und so wird es auch, von jetzt an gerechnet, werden. – Doch nun von dem nichts mehr weiter!“

11. Sagte der Wirt: „Herr, wenn es Dir genehm wäre, so dürfte nun das Morgenmahl wohl schon ganz bereitet sein!“

12. Sagte Ich: „Nun, so gehen wir denn hin und nehmen es ein!“

13. Darauf gingen wir heim, allwo das Morgenmahl schon unser harrte. Die zurückgebliebenen Jünger fragten uns, wo wir denn gewesen wären, dass sie uns nicht hätten finden können.

14. Ich aber sagte: „Wir waren gerade dort, wo wir waren, und ihr suchtet uns aber dort, wo wir nicht waren, und darin liegt der ganz einfache Grund, demzufolge ihr uns nicht gefunden habt. Nun aber essen und trinken wir!“

15. Es ward darauf das Morgenmahl eingenommen, und während des Essens bemerkte ein Judgrieche, dass Meine Antwort auf ihre Frage denn doch etwas sonderbar geklungen hätte, und sie wüssten nicht, wie sie dieselbe deuten sollten.

16. Da sagte Ich zu ihnen: „Gerade also, wie Ich sie euch gegeben habe! Wenn ihr tiefer darüber nachdenken wollet, so werdet ihr auch eine grosse geistige Wahrheit darin finden.“

17. Sagten die Jünger: „Das wird etwas schwer sein; denn das scheint nichts als eine ganz gute Wortstrafe für unser vorwitziges Fragen zu sein!“

18. Sagte Ich: „Oh, mitnichten! Ich will es euch aber sagen, was darin liegt, und was Ich damit habe sagen wollen. Und so höret Mich denn an!

19. Wahrlich, die Mich nicht dort suchen, wo Ich bin, die finden Mich nicht und werden Mich auch nicht finden. Es werden Mich mit der Zeit noch gar viele suchen und nicht finden! Es werden Zeiten kommen, in denen gar viele falsche Propheten und Messiasse aufstehen und zu euch sagen werden: ,Siehe, hier ist der Gesalbte!‘ oder ,Dort ist er!‘ Aber all denen glaubet es nicht, denn wo sie angeben werden, dass Ich zu finden sei, da werde Ich gerade am allerwenigsten schon eigentlich gar nicht und nimmer zu finden sein. Wer Mich suchen wird in irgend etwas, das nur im geringsten nach einer Welttümlichkeit riecht, der wird Mich nicht finden, sondern nur der, welcher Mich in der wahren Liebe, Demut und Selbstverleugnung suchen wird, der wird Mich auch sicher allzeit und allenthalben finden.

20. Ihr aber seid darum ein wenig ärgerlichen Gemütes hinausgegangen, Mich zu suchen, dieweil Ich euch zuvor nicht angezeigt habe, wohin Ich Mich heute morgen vor dem Mahle begeben werde. Und sehet, das war fürs erste nicht der rechte Ort, geistig in eurem Gemüte Mich zu suchen daselbst, und es konnte darum fürs zweite auch der rechte Ort äusserlich nicht gefunden werden, allwo Ich Mich befand!

21. Es hat aber das nun keinen Bezug auf euch gegen Mich, sondern Ich zeigte euch das nur in einem Bilde, wie die Sache dereinst werden wird. Daher soll, Mir gleich, denn auch ein jeder rechte Lehrer bei jeder Gelegenheit seine Worte also stellen, auch bei den geringfügigsten Sachen, dass sie als eine Grundlage zu einer neuen, wichtigen Lehre dienen mögen. Denn wahrlich sage Ich euch: Im Reiche der Geister, die da rein sind vor Gott, werdet ihr auch für jedes eitel leere Wort Rechnung legen müssen und vor dem reinen Lichte der Wahrheit aus Gott zuschanden werden!“

22. Diese Worte mundeten den Jüngern gerade nicht sehr angenehm; aber sie zeichneten solche dennoch ganz tief in ihr Gemüt.

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Rhema 13.06.2022 – Ein reicher Geizhals im Jenseits – Jesus erläutert

Himmelsgaben

Himmelsgaben

Ein reicher Geizhals im Jenseits

30. März 1844

1. Schreibe nur ein ernstes Wort ob des Traumgesichtes der alten C. H., zu der ein armer und sehr schmutziger Geist kam, der ein reicher Knicker (Geizhals) war auf der Welt!

2. Dieser Geist, dem es sehr schlecht geht in seiner Sphäre, da er aus sich heraus nichts hat als Nacht und eine grosse Wüste um sich her, und der viel Hunger, Durst und Kälte leidet, ist bei sich der grundirrigen Meinung, sein Geld im Diesseits werde ihm, so es an die Armen verteilt würde, Erleichterung bringen. – Darum ward es ihm auch gestattet, sich der Person (C. H.) in dieser Hinsicht zu eröffnen, da er den Bedürftigen ein für allemal jede angebettelte Unterstützung aus einer höchst unmännlichen Achtung gegen sein dummes und schmutziges Weib vorenthalten hatte!

3. Das ist aber bloss des Geistes Plan, der von Mir noch keine Ahnung hat, sondern sich unter „Gott“ nur die allwaltenden Kräfte der Natur denkt! – Da er aber dennoch von der Welt so viel Gefühl und Bewusstsein mitgenommen hat, um sich zu erinnern, dass man durch Unterstützung der Armen sich irgendeinem allfälligen Gottwesen wohlgefällig machen kann, so ist nun solch ein Wille in ihm erwacht, den er in die Ausführung bringen möchte.

4. Da er aber zugleich die Unausführbarkeit dieses törichten Planes mitersieht, so macht ihn das ganz überaus unglücklich. Und es wird ihm noch gar lange nicht zu helfen und zu raten sein, da in ihm darum auch ein grosser Ärger gegen sein hinterlassenes Weib erwächst, die diesem Traume kein Gehör geben wird, da ihre Ohren mit Erz verstopft sind! – Wehe aber dem Weibe, so sie in nicht zu langer Zeit dem Manne folgen wird und in die Hände des Mannes gerät! Und wenn sie so bleibt, wie sie jetzt ist, wird sie davor auch gar nicht beschützt werden.

5. Das ist also der Zustand dieses Geistes jenseits! – Wahrlich, er ist traurig und sehr leidend. – Aber noch ums Tausendfache elender wird der des Weibes sein, wenn es sich nicht bei Lebzeiten ernstlich zu Mir wenden und nicht zwei Drittel ihres Einkommens jährlich der notleidenden Menschheit zukommen lassen wird – und das aus reiner Liebe zu Mir und zu den Armen!

6. Wahrlich, wahrlich, wer ein grosses Vermögen auf der Welt hat und verteilt es nicht bei seinen Lebzeiten unter die armen Brüder und erquicket damit die Herzen derselben, sondern tut das erst am seinem Weltende, der soll als ein Geiziger angesehen werden, und es wird ihm sein Vermächtnis nimmer zugute kommen!

7. Wer da auf der Welt Kinder hat und ist nur für ihre Versorgung bedacht, auf dass sie nach seinem Ableben selbständig als gleichfalls reiche Menschen auf der Welt bestehen mögen und gute Heiraten machen können – wahrlich, wahrlich – so viel Pfennige der Vater oder die Mutter den Kindern erspart hat über das ohnehin unrechtmässige Stammvermögen, so viele Jahre sollen sie jenseits in obbezeichneter Nacht, Armut und Kälte gehalten werden und sollen daraus nicht eher gehoben werden, als bis irgend ein letzter Nachkomme ihres Stammes vor Armut den Bettelstab tragen wird!

8. Hätte besagter Geist bei Lebzeiten einen „ungerechten Haushalter“ gegen sein dummes Weib gemacht und hätte mit dem grossen Vermögen für die Armen gewirtschaftet und nicht für sein dummes Weib und für seine Kinder, so stünde es nun besser mit ihm. Denn darum ward er des reichen Weibes Mann, dass er ihr Vermögen hätte für den Himmel verwenden sollen. Er aber vergass Meiner und arbeitete nur für sein Weib! – Also sucht er nun auch die Hilfe dort, wofür er gearbeitet hat! – Für Mich aber hat er nie gearbeitet, da er nur ein Widersacher zu Mir war. Darum erkennt er Mich auch nicht und sucht auch nicht Hilfe bei Mir, der Ich ihm doch nur ganz allein helfen kann.

9. Was Hartes wäre es denn, so ein Reicher mit zwei Dritteln seines Einkommens armer Eltern Kindern eine Aussteuer gäbe, dass auch diese heiraten könnten und nicht der Unzucht preisgegeben würden zur Zeit ihrer fleischlichen Reife und der Not? – Wahrlich, wer das gar leicht täte, der würde sich dadurch Untertanen für den Himmel züchten, die ihm da eine bessere Lebensernte abwerfen würden, als so er auf der Welt sorgt, dass seine Kinder Herrschaftsbesitzer und darum stolze und unbändige Menschen werden, die sich von Meinem Geiste nimmer wollen strafen lassen, der doch so sanft mahnt und aller Kreatur das Leben gibt!

10. Das ist Mein Rat! – Ein jeder aber tue, was er wolle! Über ein kurzes wird er schon die Früchte erschauen, die ihm seine Werke jenseits bieten werden!

11. Ich aber sage noch zu jedem Reichen diesseits: Du kannst es an dir erproben, was du jenseits ernten wirst! Siehe, so du kreuzerweise Almosen gibst, so tut dir das nicht weh, und du machst dir nichts daraus. Wenn du aber um Gulden angesprochen wirst, da siehst du dir den Bettler schon genauer an und schmollst nicht selten darob! Wenn aber jemand zu dir sagen würde: „Freund, Bruder! Du bist reich, gib mir 1000 oder 2000 oder 6000 Gulden, denn ich habe dessen vonnöten, was dir überflüssig ist“ – was für eine Antwort wohl würde so ein kecker Bettler erhalten?!

12. Ich aber sage: Mit welchem Masse ihr ausmesset, mit dem Masse wird euch wieder eingemessen werden! – Wenn du auch betest: „Zukomme mir Dein Reich! Gib mir Brot des Lebens! usw.“ – so werde Ich aber dich, reichen Mann, dennoch also anhören, wie du den kecken Tausend- Gulden-Bettler angehört hast! Denn Ich meine, Mein Reich und Mein Brot sollte doch mehr als gar viele tausend Gulden wert sein?!

13. Solange demnach jemand hier ist, kann er sich helfen durch sein Vermögen, so er es nach Meinem Willen gebraucht. Wenn er aber drüben ist, so nützt es ihm zu nichts, und wenn Millionen für ihn verspendet würden. Denn ein jeder Mensch wird nach seinen Werken, und nicht nach den Werken anderer, sein ganz eigenes Gericht finden!

14. Ich aber brauche eure Opfer nicht, sondern ihr brauchet sie! Daher opfert, dieweil ihr opfern könnet! Denn über dem Grabe gibt’s keine Opferaltäre mehr!

15. Die Armen aber sind die Opferaltäre! Darauf leget reichliche Brandopfer eurer Liebe, so werdet ihr euch Schätze für den Himmel bereiten!

16. Fraget daher nicht mehr, wie dem Verstorbenen zu helfen sei? – Denn dem kann niemand helfen als Ich allein, wann es an der Zeit sein wird. Und ferne sei es von euch, Mich zur Erbarmung bewegen zu wollen, als wäret ihr barmherziger denn Ich!

17. Ein jeder aber kehre vor der eigenen Türe und sorge für sein Auge, so wird er nicht nötig haben, dereinst eitle Hilfe zu suchen bei den Weltmenschen, sondern wird solche finden bei Mir in Überfülle für ewig! Amen. – Das spricht der ewig Wahrhaftige. Amen, Amen.

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Jesus erklärt moralische Werte – Die zwölf Stunden offenbart durch Jakob Lorber

Jakob Lorber

Die zwölf Stunden, 1841
(Der Mittelpunkt der Erde)
Jesus offenbart durch Jakob Lorber

1. Stunde: Moralische Werte
– Leichtsinn und Gewissensschwäche
– Die Gottheit sei ein Tyrann
– Wie aus Menschen Verbrecher werden
– Entstehung von Schismen und Sekten (siehe Himmelsgaben Band1 Kap.287 ff.)

1. In der sogenannten bessern und gebildeten Welt, wo besonders die christliche Religion unter verschiedenen Sektenformen gang und gäbe ist, wird die Moral meist nur also gepredigt, wie sie in politischer Hinsicht den Machthabern entweder in weltlichen oder in geistlichen Dingen gerade am zweckdienlichsten ist.

2. Es wird dem Volk eine graue Kenntnis Gottes beigebracht, nicht darum, dass sie Selben erkennen und lieben, sondern nur als den unerbittlichsten Tyrannen aller Tyrannen unermesslich fürchten sollen; und so wird die Gottheit nur als eine Geisel gepredigt, die noch fruchten soll, wenn alle andern Geiseln schon fruchtlos geworden sind.

3. Statt dass die Gottheit dem Volk zum allerhöchsten Trost bekannt gegeben werden möchte, wird sie demselben nur gegeben als ein Etwas, das nichts zu tun hat, als in jeder Minute Milliarden von solchen moralisch verdorbenen und ungehorsamen Kindern ins ewige Feuermeer unwiderruflich zu verdammen.

4. Und so seht euch ein wenig um -, erblickt die zahllosen Kerker, die alle voll angefüllt sind mit allerlei moralischen Verbrechern, und wie von Minute zu Minute diese Kerker immerwährend einen großzähligen Zuwachs bekommen, dass, wenn diese Kerker auf einem Punkt vereinigt wären, ihr glauben müsstet, die ganze Generation der Erde wird sich in wenigen Jahren bequemen müssen, allda hinein zu marschieren.

5. Und fragt, was geschieht denn nun diesen Menschen, die da hinein kommen? Da seht nur ein wenig her gegen Morgen; seht, da stehen schon eine Anzahl totenbleicher Scharen, umgeben von allerlei bewaffneten Menschen und giftigen Richtern und seht weiter da eine Anzahl Mordinstrumente, mit denen diese Unglücklichen hingerichtet werden. Allda seht ihr brennende Scheiterhaufen, Galgen, Schafotte und vielerlei andere Mordinstrumente. Seht, das ist die letzte Besserungsanstalt für solche moralischen Verbrecher!

6. Nun werdet ihr fragen, was haben denn alle diese angestellt? Ja, sage Ich, es gibt darunter Mörder, Räuber, Diebe, Überläufer und Aufwiegler des Staates. Es gibt ferner noch eine Menge Menschen, die durch allerlei Betrügereien dem Staat großen Schaden gebracht haben; darunter, die sich gegen eine oder die andere politische oder auch moralische Anordnung schwer verstoßen haben. Seht, da sind sonach die Verbrechen dieser Unglücklichen aufgedeckt, insoweit dieselben als wenigstens ein scheinbarer Grund dienen können.

7. Nun aber wollen wir eine weitere Frage tun, und fragen: Worin liegt denn der Grund, dass diese Menschen zu solchen Verbrechern geworden sind? Und so ihr auch jemand andern fragen möchtet um diesen Grund, so werdet ihr sicher keine andere Antwort bekommen, als: Der Grund liegt entweder in der vernachlässigten Erziehung, oder, was ohnedies ein und dasselbe ist, es waren schon ihre Eltern, Vor- und Ureltern also gestaltet.

8. Ich frage aber wieder, woran lag es denn, dass diese Menschen eine so schlechte Erziehung erhielten, ja dass man in der Erziehung eine ganze Generation vernachlässigt hat? Ihr dürft gar nicht weit greifen, und die Antwort wird sich euch von selbst aufdrängen: Der Hauptgrund ist kein anderer als die Politik, vermöge welcher die machthabende Menschenklasse sich um nichts so sehr kümmert, als dass die Untergeordneten ja so viel als möglich in aller Dunkelheit gehalten werden möchten, in der Furcht, wenn das Volk nähere Aufschlüsse über Mich und dadurch auch über seine eigene Bestimmung erhalten möchte, es da mit ihrer Macht und ihren zeitlichen Einkünften bald ein Ende haben dürfte.

9. O, diese Narren! Sie sollten nur hinblicken auf Meinen David, der selbst ein König und ein Prophet, und als solcher ein großer Volkslehrer war, und sie würden alsobald ersehen, dass ein Volk, das Gott und Seine Bestimmung erkennt, auch ein Volk ist voll Gehorsams und guten Willens;

10. und Tausende können mit einer Federflaume leichter regiert werden, als zehn finstere Dümmlinge, die von Mir keine andere Vorstellung haben, als jene eines vielleicht existierenden Tyrannen, oder eines Wesens, das früher (zuvor, d. Ed.) seinem Gläubigen gleich einem Vampyr den letzten Blutstropfen ausgesaugt, bis es ihn endlich mit dem ewigen Leben, auf einer lichten Wolke ewig kniend und anbetend, beseligt.

11. Seht, ist es da nicht leicht zu begreifen, dass Menschen sich von einem solchen bösartigen Gott so viel als möglich loszumachen suchen?

Und wenn sie auch noch irgend Religion besitzen, so besteht diese in einer puren Zeremonie, und diese nur aus rein göttlichen Rücksichten.

12. Die Folge davon war schon im Anfang keine andere, als dass der weltsüchtigere Teil sich endlich von aller Religion und was immer für einer christlichen Gotteslehre, wie ihr zu sagen pflegt, aus dem Staub gemacht hat.

13. Andererseits entstanden Kirchentrennungen und Sektierereien, und zwar durch Männer, die mehr oder weniger die Torheit einer solch gepredigten Gottheit einsahen, und gewisserart in ihrem Geiste sagten: Hört, mit der Gottheit, wie sie da gelehrt wird, ist ja rein nicht auszukommen; wir wollen daher die reine Lehre selbst zur Hand nehmen, sie näher prüfen, und sehen, ob der Gottheit nicht irgend bessere Seiten abzugewinnen sind?

14. Und sie fanden in solcher Prüfung auch wirklich, dass Ich denn doch kein solcher Tyrann bin; vergaßen aber auf der andern Seite, dass Ich dessen ungeachtet Gott bin, und nahmen dann Meinen Willen ebenfalls zu lau; andere setzten Mich wieder so hoch hinauf, und philosophierten sich auf diese Weise jede Handlung, die in ihrer Natur nur irgend eine Anregung findet, für gerecht und vollends Meinem Willen gemäß, in der irrigen Idee, dass, was immer da ihnen durch den törichten Sinn fährt, ein Wille von Mir sei, und so entstanden anstatt der alten Torheit eine Menge Albernheiten und göttliche Begriffsverschiedenheiten, dass es sich wahrhaft nicht der Mühe lohnt, sie für euch aufzuzählen.

15. Der Grund von allem dem war und ist kein anderer, als, wie schon oben bemerkt wurde, teils die moralische Politik, hauptsächlich aber die Trägheit und auch Furcht bei den Menschen, die vorgezeichneten Wege zum ewigen Leben im Ernst zu ergreifen; denn wahrlich sage Ich, wer Mein Reich nicht nimmt, wie Ich es verkündigt habe, der wird es nicht erhalten, und sollte er auch alle Sekten in sich vereinigen, oder unter allen Sekten stehen; denn Ich allein bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.

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Was ist eigentlich die Erbsünde ? Jesus klärt auf – Das Grosse Johannes Evangelium

Erbsünde

Das grosse Evangelium des Johannes aus Band 2

Der Herr erklärt… Die Sorge um das Materielle ist die Erbsünde

Kapitel 224 – Über den Fall der Geister, den Fall Adams und die Erbsünde

1. Der Herr spricht: „Der Fall der erstgeschaffenen Geister oder der freien und belebten Ideen Gottes im endlosen Raume ist die grosse Scheidung, von der Moses sagt: ,Da schied Gott das Licht von der Finsternis!‘ Wie aber solches zu verstehen ist im wahren Sinne der rechten und vollrichtigen Entsprechung, habe Ich euch allen bereits zur Genüge gezeigt; der Erfolg davon – die notwendige materielle Welt, deren grosse und kleine Teile als Sonnen, Erden und Monde und alles, was in und auf denselben – ist durch den endlosen Raum ausgestreut.

2. Was aber da betrifft den ,Fall Adams‘, so hat solcher schon freilich mehr Objektivität als der sogenannte ,Fall der Engel‘, ist aber dabei in der Entsprechung dennoch homogen dem Falle der Engel; nur kommt bei ihm schon wirklich ein positives Gesetz zum Vorscheine, während es sich bei dem Falle der Engel noch lange um kein solches Gesetz handeln konnte, weil damals erst mit der grossen Entwicklung der frei zu machenden Wesen der Anfang gemacht ward und sonach ausser Gott noch keine solche Intelligenz dastand, der man irgendein positives Gesetz hätte geben können.

3. Darum geschah unter dem sogenannten ,Falle der Geister‘ auch eine notwendige und genötigte Scheidung, während die adamitische, als schon von ihm selbst ausgehend, eine freie war und sonach keine Nötigung, sondern ein freier Akt des schon in allen seelischen Sphären freien ersten Fleischmenschen. Im ganzen ist sie aber dennoch auch ein vorhergesehener Aktus aus der geheimen Ordnung Gottes, die zwar nie als eine absolute Nötigung, aber dennoch als eine Zulassung unter ,du sollst‘ und ,du sollst nicht‘ dem freien Willen des Menschen wegen seiner aus der eigenen Tätigkeit zu gewinnenden Konsolidierung (Festigung) gegeben wird.

4. Es ist da ein Unterschied wie zwischen einem Kindmenschen, der seine eigenen Füsse noch nicht gebrauchen kann und daher von einem Orte zum andern hingetragen werden muss, und einem gesunden Manne, der schon lange oft nur schon zu gut und zu fest gehen kann.

5. Wer aber einmal selbst gehen kann, den braucht man ja doch nicht mehr gleich einem neugeborenen Kinde an einen Ort hinzutragen, den man mit dem Kinde und für das Kind erreichen will, sondern man zeige ihm den geradesten und untrüglichen Weg bis zum Orte der Bestimmung. Will der gesund- und starkfüssige Mensch darauf hingehen, so wird er das Ziel auch sicher und gefahrlos erreichen; macht er aber freiwillig Umschweife und Umwege, nun, so muss er sich’s dann aber auch selbst zuschreiben, so er das vorgesteckte Ziel oft um vieles später, schwerer und mühevoller erreicht.

6. Und das sehen wir denn auch bei Adam. Hätte er das positive Gebot beachtet, so wäre die Menschheit, resp. die vollkommene Seele des Menschen, nicht zu dem sehr harten, schweren und gebrechlichen Fleischleibe gekommen, der nun mit gar vielen Gebrechen und Mängeln behaftet ist.

7. Aber der Ungehorsam gegen das positive Gesetz hat den ersten Menschen notwendig auf einen weiten Umweg gebracht, auf dem er nun das Ziel um vieles schwerer und um vieles später erreicht.

8. Du meinst freilich und sagst bei dir: ,Ei, was kann denn ein kleines, bloss moralisches Gesetz, ob es beachtet oder nicht beachtet wird, auf die gesamte Natur des Menschen für einen gar so wesentlichen Einfluss nehmen? Adam wäre ohne den dummen Genuss sicher ebenso der fleischliche Adam geblieben, als er es durch den Genuss des Apfels geblieben ist, und er hätte dereinst dem Fleische nach sicher ebensogut sterben müssen wie nun noch alle Menschen!‘

9. Du hast einesteils wohl recht; aber andernteils auch unrecht. Es ist der Genuss eines Apfels, der eine gesunde und süsse Frucht ist, sicher nicht todbringend; denn sonst müssten nun alle Menschen, die Äpfel essen, bald darauf sterben. Also am Apfel selbst liegt wenig oder auch nichts. Aber so er zum Genusse auf eine unbestimmte Zeit verboten wird, und das bloss nur der grösseren Konsolidierung der Seele wegen, die Seele aber, ihres freien Willens bewusst, das Gesetz missachtet und übertritt, so macht sie gewisserart einen Durchbruch in ihrem Wesen

, und dieser gleicht dann einer offenen Wunde, die schwer je völlig zu heilen ist, weil, wenn die Wunde auch vernarbt, durch die Vernarbung eine Anzahl von Gefässen so beengt werden, dass durch sie fürder die Lebenssäfte der Seele nicht gut zirkulieren können und darum an der Stelle der Narbe stets einen unbehaglich schmerzlichen Druck ausüben.

10. Dadurch aber wird dann die Seele abgezogen, hauptsächlich nur fürs freie Gedeihen des Geistes in ihr zu sorgen, und sie verwendet nun zum grössten Teil ihre Tätigkeit darauf, dass die Narbe wieder vergehe. – Und sehet, diese Narbe heisst ,Welt‘!

11. Die Seele will zwar diese Narbe gleichfort loswerden; denn sie schmerzt die Seele im Gefühle der Sorge resp. Weltsorge. Aber je mehr die Seele sich da abmüht, desto derber wird die Narbe, und je derber sie wird, desto mehr Sorge erzeugt sie; und die Seele hat am Ende nichts zu tun, als sich allein mit der Heilung dieser alten Narbe zu beschäftigen, das heisst, sich sorglos zu machen, geht am Ende selbst nahezu ganz in diese Narbe über und kümmert sich wenig mehr um ihren Geist. – Und sehet, das ist die sogenannte ,Erbsünde‘!“

Kapitel 225 – Die Macht der Vererbung

1. (Der Herr:) „,Wie aber kann sich so etwas wohl vererben?‘ – wird man fragen. Oh, sehr leicht, besonders in der organischen Seelengestaltung. Was aber diese einmal angenommen hat, das kann ihr Tausende von Jahren bleiben, wenn solches nicht durch den Geist in ihr wieder in die volle Ordnung gebracht wird. Sehet den Typus eines Volkes an! Stelle Ich euch heute die Gestalt seines Urstammvaters vor, so werdet ihr es alle bald erkennen, dass eine bedeutende Ähnlichkeit auf alle seine Nachkommen übergegangen ist. War der Stammvater ein guter und sanfter Mann und also auch dessen Weib, so wird am Ende mit wenig Ausnahmen das ganze Volk ein mehr gutes und sanftes sein als ein Volk, das da einen zornmütigen, stolzen und herrschsüchtigen Stammvater hatte.

2. Wenn ein leichter, verwischbarer Zug eines Urstammvaters physisch und moralisch noch nach ein paar Jahrtausenden in allen seinen Nachkommen gar wohl zu erkennen ist, um wieviel mehr ein Zug des ersten Menschen der Erde in allen seinen Nachkommen, indem seine Seele im Anfange viel empfänglicher und somit notwendig um vieles reizbarer war als die späteren Seelen, denen das Merkmal des Vaters gleich bei der Zeugung im Strome des Lebenssamens eingeprägt ward und hernach auf natürlichem Wege nicht mehr verwischt und gar getilgt werden konnte. Leider verunstaltet solche Narbe die Seele sehr, und Gott hat allzeit alles angewandt, auf dass es irgendeiner Seele aus sich möglich werden könnte, solch eine böse Narbe für alle Zeiten vergehen zu machen; aber es wollte die Sache bis auf jetzt herab eben nicht besonders gut gelingen, und Ich kam nun Selbst darum auf diese Erde, um solch eine alte, hässliche Narbe auszutilgen.

3. Und Ich werde sie auch tilgen; aber das wird geschehen durch die vielen Wunden, die in Mein Fleisch geschlagen werden. Solches aber könnet ihr nun nicht fassen; wenn es aber kommen wird, dann werdet ihr es auch fassen, und der heilige Geist aller Wahrheit wird euch dann darüber in alle Weisheit leiten.

4. Ihr aber habet es ja auch gelesen im Moses, wie er da spricht vom Fluche Jehovas über die Erde, und wie es da heisst: ,Im Schweisse deines Angesichtes sollst du dir fürder dein Brot bereiten!‘ Und dann heisst es auch gleich nach dem Fluche über die Erde: ,Dornen und Disteln wirst du tragen.‘

5. Seht, so ihr das materiell verstehen möchtet dem äusseren Wortlaute nach, so hättet ihr auch, das heisst, so die Sache sich ernstlich also materiell verhielte, ein vollstes Recht, Gott einer vollen Unweisheit zu beschuldigen! Aber indem solch eine Diktion (Ausspruch) bloss nur seelisch und eigentlich geistig zu nehmen und zu fassen ist, so fällt so eine Beschuldigung von selbst weg, und der Mensch muss es sich immer selbst zuschreiben, wenn an seinem Wesen etwas verschlimmert wird, so wie er es sich auch selbst zuzuschreiben hat, so in irgendeinem Lande die Ernte manchmal schlechter wird, als sie in der Regel sein müsste; denn bei der Witterung hängt nicht alles von dem Willen Gottes, sondern auch von dem der Menschen ab.

6. Wenn eine Seele einmal ihrer selbst vollkommen bewusst ist und zum Gebrauche ihrer Vernunft kommt insoweit, dass sie in sich gar wohl die Ordnung Gottes erschauen und erkennen kann, so muss sie dann für fernerhin wegen ihrer Konsolidierung selbsttätig werden, natürlich nach der in ihr bestehenden und erkannten Gottesordnung. Tut sie aber in irgendeinem Punkte das nicht, sondern unterlässt das, oder tut dafür gar etwas Entgegengesetztes, so muss sie sich ja offenbar in dem betreffenden Punkte selbst einen nicht leicht vertilgbaren Schaden zufügen, von dem sie sich dann nimmer frei machen kann von sich selbst heraus, weil alle ihre Tätigkeit dadurch schon mehr oder weniger eine unordentliche wird, aus der offenbar mit der Zeit stets mehr und mehr seelische Beschränktheiten erwachsen müssen als: allerlei Blindheit, Dummheit, Unverstand, schwache Fassungskraft, Furcht, Mutlosigkeit, Traurigkeit, Angst, Verdruss, Zorn, Wut und am Ende gar die Verzweiflung selbst.

7. Und seht, das eben sind die ,Dornen‘ und ,Disteln‘, die das ,Erdreich‘, das heisst die verkümmerten Intelligenzfähigkeiten der Seele in ihr selbst hervorwachsen lassen werden, gleich den Schmarotzerpflanzen auf den sonst gesunden Ästen der Bäume!

8. Der ,Fluch Gottes‘ aber ist nichts denn die der sich selbst verdorben habenden Seele kundgegebene, erleuchtende Einsicht, dass sie sich wirklich wider die Ordnung selbst verdorben hat, und dass sie darum aus höchst eigenem Verschulden fürder ihr Brot im Schweisse ihres Angesichtes wird suchen müssen.

9. Und der ,Schweiss des Angesichtes‘ ist eben die schon bekanntgegebene Sorgennarbe der Seele, die sie sich selbst durch Genuss jenes mosaischen Apfels beigebracht hat, was sie auch ganz gut hätte vermeiden können.

Kapitel 226 – Weltsorgen und deren üble Folgen für die Seele

1. (Der Herr:) „Und Ich sage es nun euch allen darum, dass ihr alle unnötige Sorge von euch verbannen sollet; denn jede Sorge der Welt wegen ist eben ein materielles Band, durch das sich eine Seele aus der alten adamitischen Narbe mit der Materie verbindet! Je mehr sich aber die Seele mit der Materie ihres Fleisches verbindet, desto mehr muss die Ausbildung des eigentlichen Geistes Gottes in ihr verkümmern; und je mehr sich dann die Seele durch ihre Sorge verbindet mit dem Leibe, der in sich nur ein Gericht, eine leidige Notwendigkeit und somit der Tod selbst ist, desto mehr verliert sie dann auch das Bewusstsein und die Erkenntnis des ewigen, unverwüstbaren Lebens in ihr. Je mehr sie sich aber ablöst von diesem Bande, desto freier wird sie wieder in allem, und je mehr sie sich dann verbindet mit dem göttlichen Geiste in ihr, desto lebendiger und stets heller wird darauf das Bewusstsein und die Erkenntnis des ewigen Lebens in der Seele werden.

2. Wer daher noch irgendeine grosse Furcht vor dem Tode des Leibes hat, dessen Seele steht noch in einem starken Verbande mit dem Fleische und in einem äusserst schwachen mit dem Geiste; denn eine grosse Liebe zum Leben auf dieser Welt ist ein sicheres Kennzeichen, dass die Seele sich noch sehr wenig bekümmert hat um das ewige Leben ihres Geistes in ihr, und daran schuldet die alte Narbe, die Adam sich selbst und dadurch allen in sein Fleisch eingezeugten Seelen geschlagen hat.

3. Aber dennoch kann sich jede Seele, so sie es recht will, auch völlig heilen von solch einer bösen Narbe. Denn dafür hat Gott schon gleich in der Gegenwart Adams die sicheren Vorkehrungen getroffen, und Adam selbst ist in seiner letzten Zeit nahezu ganz wieder heil gemacht worden. Henoch aber ist davon vollends heil gemacht worden; daher er auch in seinem Fleische umgewandelt worden ist, so wie noch einige der Urväter der Erde. Aber da sich deren Nachkommen dennoch gemischt haben mit den Kindern nicht geheilter Väter, so blieb das alte adamitische Übel dennoch, mehr oder weniger mächtig auftretend, unter den Menschen gleichfort zu ihrer Qual.

4. Daher stammen auch die schmerzlichen Geburten der Weiber, und daher die meistens sehr schmerzlichen Todesarten bei den Menschen. Denn eine schon durch des Mannes Samenstrom verwundete Naturseele verbindet sich gleich recht hartnäckig zuerst mit dem Fleische der Mutter und muss hernach bei der Ausgeburt stets gewaltsam unter allerlei Bandzerreissungen in die Welt hinausgeboren werden. Kinder aber, wie ein Isaak und dergleichen noch eine Menge in der Welt, sind bei voller Schmerzlosigkeit der Mutter aus ihr in die Welt hinausgeboren worden.

5. Also ist es auch mit dem Sterben der Fall. Menschen, die sehr am irdischen Leben hängen, und bei denen alle ihre Sorge auf dasselbe gerichtet ist, haben schon während ihres kurzen Erdlebens sehr viel zu leiden, werden oft seelisch und bald darauf sicher auch fleischlich krank und sehr elend, und vor dem Scheiden aus dem Leibe haben sie stets mit oft unerträglichen Schmerzen zu kämpfen und scheiden in einem höchsten, alles betäubenden Schmerze aus dem Leibe, der gar oft nach der Löse vom Leibe einen langwährenden Nachhall findet, besonders bei jenen Seelen, denen es auf der Welt in ihren Leibern so recht wohl und behaglich erging. Dagegen jene Seelen, die auf der Welt zu der heilsamen Überzeugung gelangt sind, dass alle Schätze der Erde der Seele nichts nützen, weil sie in den Tod sinken müssen wie der Leib, und sich darum von der alten Narbe Adams so frei als möglich gemacht, aber dafür ihren Geist, das Atma Gottes, in sich gefunden und mit aller der wahren Sorgfalt gepflegt haben –, haben fürs erste wenig mehr eine irgend wie immer geartete Krankheit des Leibes zu bestehen.

6. Ist das Leben der Seele einmal mit ihrem Geiste verbunden, so wird denn auch nach und nach ihr Leib eine geistigere Richtung annehmen und darum gefühlloser werden für die Eindrücke von seiten der äusseren Materiewelt; denn eine jede Krankheit des Leibes entsteht gewöhnlich aus dem Zerreissen irgendeines Bandes mit der Welt. Kurz, der Leib wird durch die lebenshungrige Seele mit tausend der verschiedenartigsten Bedürfnisse angestopft. Kann er zufolge klimatischer und tausend anderer Verhältnisse wegen nicht zufriedengestellt werden, so muss darum ein und das andere Band abgerissen werden, und der Leib wird darauf bald krank und sehr leidend, und mit ihm auch die Seele, welche am Ende mit ihrem Leibe die gleiche und eigentlich die vorzügliche Schmerzträgerin ist.

7. So aber die Seele ihren Leib und dadurch sich selbst an möglichst viele Entbehrungen aus dem Todesbereiche der Welt gewöhnt hat, so werden am Ende eben nimmer viele Bande zwischen den toten Gütern der Erde und dem Leibe vorhanden sein, und es wird da denn auch wenig mehr zum schmerzlichen Zerreissen sich vorfinden. Ist aber dadurch möglichst aller Grund zu den Krankheiten des Leibes behoben, so möchte Ich dann nachher doch Selbst wissen, woher diese noch in den Leib und in die empfindsame Seele kommen sollten.

8. Ja, bei solchen Menschen fühlt der Leib selbst dann von irgendeinem Schmerze nicht leichtlich mehr etwas, wenn er auch durch äussere arge Mittel gemartert und gepeinigt wird.

9. Sehet die bekannten Jünglinge in dem Feuerofen an! Sie sangen in aller Lebenslust und priesen Gott. Und wenn schon ihre Leiber mit der Zeit von der äusseren bösen Gewalt verzehrt wurden, so empfanden sie aber dennoch keinen Schmerz dabei; denn sie waren schon lange vorher aller Bande mit der Welt ledig und waren eins mit ihrem göttlichen Geiste. Und so fühlt denn fürs zweite eine solche vollends mit ihrem Geiste vereinte Seele beim Lostrennen vom Leibe, mit dem sie schon lange in keinem festen materiellen, sondern nur in einem überzarten, geistigen Bande verbunden stand, auch durchaus keinen Schmerz, sondern nur eine all ihr Wesen durchzuckende selige Wollust und verliert beim Trennen unmöglich weder das Bewusstsein, noch das Licht der seelisch geistigen Sehe, und ebensowenig das Gehör, den Geruch, den Geschmack und den edelsten und allerfeinsten Tastsinn, wie solchen nun unser Engel Raphael besitzt.

10. Aber, wie gesagt, um das zu erreichen, muss der Mensch sich zuvor die alte adamitische Sünde vom Leibe schaffen, und das geht auf keine andere Weise, als auf die nur, die Ich euch soeben gezeigt habe: die Weltsorgen müssen von der Seele freitätig über Bord geworfen werden, ansonst gibt es kein Mittel! Werden aber diese hinweggeschafft, dann tritt beim Menschen wieder alles in die alte göttliche Ordnung zurück, und der Mensch ist dann wieder ganz Mensch nach der Ordnung Gottes. Und sieh, das ist es, was man mit Recht die ,Erbsünde‘ nennt! An und für sich ist es offenbar das Fleisch, das man mit Fug und Recht die Erbsünde nennt; entsprechend geistig genommen aber ist eben die vielfache Sorge um das Fleisch die schwer vertilgbare Sünde Adams bei allen seinen Nachkommen.

11. Diese Narbe der Seele aber kann durch kein anderes Mittel völlig getilgt werden, als allein durch das von Mir angegebene und durch noch ein Mittel, das aber den Menschen erst nach der Beendigung Meiner Sendung in diese Welt wird gezeigt und gegeben werden zum Heile ihrer Seelen. Johannes der Täufer in der Wüste hat für dieses Mittel bereits einen Vorläufer gemacht.“

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